Die aktuelle COVID-19-Pandemie stellt für die Destination Wien eine multidimensionale Krise bisher nicht gekannten Ausmaßes dar. Was als Gesundheitskrise begann, hat sich in eine Wirtschaftskrise nie gesehenen Ausmaßes entwickelt, und es zeigen sich bereits besorgniserregende geopolitische Reaktionen. Der Rückgang von Gästenächtigungen und Umsätzen in allen Bereichen der Wiener Visitor Economy führt zwangsläufig in eine Angebotskrise, der man bestmöglich entgegenwirken muss. Der weitere Verlauf der COVID-19-Krise ist aus heutiger Sicht noch kaum abschätzbar, der aktuelle Ausnahmezustand wird daher wohl noch eine Weile anhalten.

Unter diesen Umständen muss es zunächst das Hauptanliegen sein, die betroffenen Unternehmen und MitarbeiterInnen des gesamten Ökosystems der Visitor Economy bestmöglich zu unterstützen. Für den WienTourismus bedeutet das vor allem, die eingebrochene Nachfrage so gut wie möglich wieder zu stimulieren – in allererster Linie durch gezieltes Marketing. Gleichzeitig halten wir an den langfristigen strategischen Überlegungen für die Entwicklung der Destination fest, die in der Visitor Economy Strategie 2025 formuliert sind. Viele der Ansätze, die wir noch in Zeiten einer florierenden Entwicklung gewählt haben, erweisen sich nun angesichts der Krise als richtiger denn je. Wir haben daher jetzt schon begonnen, wichtige Fragen zu diskutieren, die für einen erfolgreichen, zukunftsfähigen Neustart der Destination hohe Bedeutung haben. Dabei geht es besonders um wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit und um Resilienz, also die Krisenfestigkeit und Lernfähigkeit der Destination.

Auf diesem Weg wollen wir den intensiven Dialog mit den verschiedenen AkteurInnen der Wiener Visitor Economy weiterführen, der sich bereits bei der Entwicklung der Strategie bewährt hat. Gerade jetzt geht es darum, möglichst viele Stimmen aus der Branche zu hören und deren Einschätzung und Anliegen, aber auch Zukunftspläne und Ideen aufzugreifen.

Die Ziele der Visitor Economy Strategie 2025 scheinen derzeit in weite Ferne gerückt. Wir wollen aber in der Sache an ihnen festhalten. Die Zielwerte und Fristen für ihre Erreichung werden wir jedenfalls evaluieren und – wo sinnvoll – adaptieren oder nachschärfen, sobald die weitere Entwicklung besser abschätzbar ist.